Die gute Seele des Hauses

Am dritten Tag meines Praktikums war ich bei Oliver Bansmann, kurz Olli, dem Gesundheitsmanager von Hagedorn. Ihn habe ich für euch interviewt. Schon beim Öffnen seiner Tür flog mir der angenehme Lavendelduft entgegen. Der gemütlich eingerichtete Raum war abgedunkelt und ich spürte direkt, wie viel ruhiger es in mir war. Genau diese Ruhe strahlt Olli aus.

Olli ist für die Mitarbeiter da, um mit ihnen über jegliche Anliegen zu sprechen - auch, wenn diese nichts mit der Arbeit zu tun haben. Dabei bleiben die Gespräche immer im Raum. »Es ist mir wichtig, mit den Mitarbeitern ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Das ist eine wichtige Grundlage für meine Arbeit. Oft sind es sehr persönliche Themen, die wir hier besprechen«, so Olli.

Des Weiteren bietet Olli die sogenannte Polarity-Therapie an. Dies ist nicht einfach nur eine Massage. Vielmehr geht es darum, Blockaden im Energiefluss zu erkennen und diese aufzulösen. Um Verspannungen, welche durch eine falsche Haltung ausgelöst werden, zu vermeiden, berät Olli die Mitarbeiter auch in diesem Punkt. Zum Beispiel hilft er dabei, die Stühle der Mitarbeiter richtig anzupassen sowie die Schreibtisch- und Monitorhöhe und die Positionierung der Tastatur einzustellen.

Für jeden neuen Mitarbeiter gibt es bei Olli einen Ersttermin. Dieser findet in den ersten ein bis zwei Wochen statt und dient zum Kennenlernen. Und jede Kollegin und jeder Kollege kann sich per Telefon oder E-Mail bei ihm melden und einen Termin ausmachen. In der Regel dauert eine Behandlung 20 Minuten. Diese findet während der regulären Arbeitszeit statt. Das Wohlbefinden und Vertrauen der Mitarbeiter versucht er durch seine authentische, lockere und ruhige Art zu erlangen. Genauso wirkte er auch auf mich.

Vor allem Azubis, die neu in der Arbeitswelt sind, sind es nicht gewöhnt, acht Stunden am Tag konzentriert zu arbeiten. Dies erfordert eine Eingewöhnungszeit. Zwar wird bei Hagedorn viel Wert auf eine offene Kommunikation gelegt, jedoch kann es trotzdem vorkommen, dass sich ein Azubi mit den Aufgaben zu sehr belastet fühlt. Mit diesem Problem auf den Ausbildungsleiter zuzugehen ist für viele Azubis vorerst keine Option. Schließlich möchte man nicht als leistungsschwach dastehen, sondern einen guten Eindruck hinterlassen. In so einer Situation kann man sich sehr gut an Olli wenden. Er bespricht mit einem gemeinsam das Problem und unterstützt dabei, eine Lösung für das Problem zu finden. Hierbei legt er besonders viel Wert darauf, dass der Mitarbeiter selbst die Lösung findet und mit dem Ausbildungsleiter darüber spricht. Braucht jemand hier jedoch weitere Unterstützung, bietet Olli diese natürlich gerne an. Dies sowohl anonym als auch namentlich. Wenn bei Olli gerade einmal nicht so viel los ist, läuft er durch die Büros, um die Schulter-Nackenmuskulatur der Beschäftigten direkt am Schreibtisch durch eine Massage aufzulockern. »Gerade die Mitarbeiter, die viel im Büro am Schreibtisch sitzen, freuen sich über meinen Besuch. Da bin ich ein gern gesehener Kollege«, sagt er lachend.